Weiblicher Beckenboden: Probleme und Behandlung

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Wenn Sie zunächst mehr über Aufbau und Funktion des Beckenbodens erfahren wollen, dann sehen Sie sich gerne die entsprechende Unterseite dazu an.

Für Stichwortinformationen zu einzelnen Begriffen schauen Sie gerne im Glossar Beckenboden vorbei.

Die Bedeutung des Beckenbodens für den weiblichen Körper

Der Beckenboden ist Zentrum unseres Körpers. Er sichert die Lage der Organe, beeinflusst die Körperhaltung, hat Einfluss auf Rücken-, Bauch- und Atemmuskulatur. Zudem sichert er unsere Kontinenz und ist ein wichtiger Muskel für die Geburt und die Sexualität. Tatsächlich ist der Beckenboden ein ganz normaler Muskel. Das bedeutet folglich, dass er auch so trainiert oder entspannt werden kann.

Obwohl der Beckenboden ein ganz normaler Muskel ist, trauen sich viele Menschen nicht Probleme des Beckenbodens offen anzusprechen. Oft haben Betroffene einen langen Leidensweg hinter sich, ziehen sich aus dem gesellschaftlichem Leben zurück oder leben ihre Sexualität nicht mehr aus.

Gerne möchte ich dieses Thema enttabuisieren und Ihnen mit meinem Fachwissen und meiner langjährigen Erfahrung eine gute Therapie anbieten. Denn ich habe mich ganz diesem oft als Tabuthema angesehenen Bereich Becken und funktionelle Beckenprobleme verschrieben.

In der Tat ist es immens wichtig, dieses Thema anzugehen. Denn jede dritte Frau leidet unter Inkontinenz. Ferner leiden viele Frauen unter Organsenkungen. Schließlich kann ein Drittel der Frauen nach der Geburt den eigenen Beckenboden nicht mehr ansteuern.

Häufig kommen Patientinnen genau mit diesen Problemen zu mir. Andere suchen etwa nach Operationen Hilfe oder wegen Schmerzen im Rücken oder Unterbauch sowie Schmerzen beim Sexualverkehr.

Selbstverständlich unterstütze ich Sie auch sehr gerne bei einer präventiven Therapie, um Defizite erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Die Therapie für unsere Körpermitte erfordert viel fachkundliches Wissen und Erfahrung.

Mögliche Indikationen einer Behandlung

Mögliche Indikationen für eine Behandlung sind:

  • (auch) vor einer Schwangerschaft: Prävention zur Gesunderhaltung des Beckenbodens
  • während der Schwangerschaft: Schmerzen oder Verlust von Harn oder Stuhl
  • nach Entbindung
  • Verlust von Harn oder Stuhl
  • Restharn
  • wiederkehrende Blasenentzündungen
  • Hämorrhoiden
  • häufiger Toilettengang
  • Senkungsbeschwerden
  • nach gynäkologischen oder proktologischen Operationen
  • Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs
  • Schmerzen im Genitalbereich
  • Schmerzen im Becken oder der Lendenwirbelsäule

Was ist Inkontinenz und in welchen Formen kann sie auftreten?

Grundsätzlich gilt:

Kontinent ist, wer Urin, Stuhl und Wind loslassen kann wann und wo sie oder er will.

Dementsprechend ist Inkontinenz ein unwillkürlicher Verlust.

Es gibt drei Formen der Inkontinenz:

Dabei sind auch Mischformen sehr häufig anzutreffen.

Bei einer Belastungsinkontinenz schaffen es der Beckenboden und die Verschlussmuskeln nicht mehr dem Druck der bei Lachen, Husten, Niesen oder schwerem Heben auf den Beckenboden trifft, gegenzuhalten. Die Druckerhöhung führt dann zu unfreiwilligem Abgang.

Bei Dranginkontinenz plant man jeden Toilettengang, da der Harndrang schwer zu unterdrücken ist. Häufig ist es so, dass die Toilette zu spät erreicht wird. Ist der Drang sehr groß und man kommt in die Nähe einer Toilette genügt dies schon  und es kommt zu einem ungewollten „Laufenlassen“.

Bei der Überlaufinkontinenz gibt es entweder einen zu schwachen Muskel, der die Blase nicht restharnfrei entleeren kann oder ein Hindernis, wie z.B. ein Absenken der Gebärmutter das den Ausgang verengt oder versperrt und die Blase so zum Überlaufen bringt.

Was ist eine Organsenkung?

Unsere Organe im Körper werden durch Muskeln, Bänder und durch Bindegewebe an ihrem Platz gehalten. Dementsprechend ist es auch im Beckenbodenbereich.

Eine Organsenkung liegt vor beim einem Vorfall eines Organs in eine Öffnung beziehungsweise beim Absenken eines oder mehrerer Beckenorgane (Blase, Gebärmutter, Rektum) in die Vagina.

Organsenkungen werden auch Prolaps genannt.

Urachen und Formen von Senkungsbeschwerden

Senkungsbeschwerden im Beckenboden können verursacht werden durch:

  • eine Schwangerschaft oder Geburt
  • schwere körperliche Anstrengung
  • schwaches Bindegewebe
  • schlechte Körperhaltung
  • Übergewicht
  • chronischen Husten
  • Wechseljahre etc.

Zu den häufigsten Formen einer Organsenkung zählt die Zystozele. Eine Zystozele entsteht, wenn die Blase ihren natürlichen Sitz verlässt. Sie sinkt dann teilweise in die Vagina ab bzw. wölbt sich durch die vaginale Öffnung hervor. Sie tritt häufig gemeinsam mit einer Urethrozele, dem Absinken der Harnröhre, auf. Betroffene Frauen leiden oftmals an Problemen beim Wasserlassen und an wiederholten Blasenentzündungen

Eine Rektozele ist eine Ausbuchtung des Mastdarms, die knapp oberhalb des Schließmuskels in Richtung Vagina liegt – von dieser Problematik sind nur Frauen betroffen. Eine kleine Rektozele ist absolut physiologisch. Problematisch wird aber eine größere Rektozele, die  z. B. zu Problemen bei der Stuhlentleerung oder zu Stuhlinkontinenz führen kann. Eine Rektozele kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Vorwölbung kann intravaginal bleiben, aber sich auch bis zur Außenseite des Vaginaleingangs ausdehnen und so auch für Rückenschmerzen sorgen.

Am bekanntesten ist der Uterusprolaps bzw. die Gebärmuttersenkung. Hier senkt sich der Uterus in die Vagina ab.

Verschiedene Grade von Senkungsbeschwerden

Eine leichte Beckenbodensenkung verursacht oft gar keine Beschwerden.

Sinken die Organe aber stärker ab, kann es zu folgenden Problemen kommen:

  • das Gefühl, dass etwas nach unten drückt
  • Fremdkörpergefühl in der Vagina
  • Blasenschwäche, häufiger Harndrang oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • ziehende Unterbauchschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Probleme beim Stuhlgang
  • Rücken- und Kreuzschmerzen
  • Blutungen in der Vagina

Schmerzen, Druck- und Fremdkörpergefühl treten vor allem beim Arbeiten, im Stehen oder bei Stuhlentleerung auf. Im Liegen lassen die Beschwerden oft nach.

Die Organsenkung wird in vier verschiedenen Graden beschrieben:

Grad 1Die Organe sinken nur leicht ab
Grad 2Die Organe sind bis zum Vaginalausgang abgesunken
Grad 3Vagina oder Gebärmutter treten bis zu 1 cm aus der Vaginalöffnung aus
Grad 4Vagina oder Gebärmutter treten zu einem großen Teil aus der Vaginalöffnung heraus

Therapie von Senkungsbeschwerden

Senkungsbeschwerden kommen häufig vor, darüber gesprochen wird leider allerdings wenig. Obwohl eine früh erkannte Senkung sich gut behandeln lässt, ist es für viele Betroffene ein schambehaftetes Tabuthema. Bei den meisten Frauen bleibt es bei einer leichten Absenkung, die sich mit professionellem Training wieder zurückbilden kann.

Die Senkung kann aber auch langsam fortschreiten. Auch hier gibt es Möglichkeiten den Beckenboden und die Organe mit einem Pessar zu stützen und so entweder eine Operation herauszuschieben oder sogar zu vermeiden. Leider gibt es immer noch Ärztinnen und Ärzte, die eine Pessarversorgung als veraltet ansehen. Dabei werden immer mehr junge Frauen nach einer Geburt erfolgreich mit einem Pessar versorgt. Sogar in den Leitlinien der Krankenkassen wird eine Pessarversorgung empfohlen. Sprechen Sie mich gerne darauf an.

Zudem sind regelmäßiges Beckenbodentraining, gesunde Bewegung, gute Haltung, nicht so schweres Heben, entspannte Stuhlentleerung ohne Druck weitere Möglichkeiten mit einer Senkung gut leben zu können.

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